Zackig und oft recht beschwingt
Bläserphilharmonie Regensburg fächert bei Konzert einen Strauß an Märschen auf.
SCHWARZENFELD (ohr). Die Bläserphilharmonie Regensburg hat sich in Schwarzenfeld etabliert. Ihr diesjähriges Leitmotiv "Alles Marsch oder was?" lässt zunächst eine gewisse musikalische Gleichförmigkeit und Monotonie vermuten. Aber im Gegenteil: Jedes nach besonderen Kriterien ausgewählte Stück ragte mit eigenem Charakter heraus.
Zur Eröffnung stellte sich das Orchester mit 55 Laienmusikern, die sinfonisch auf sehr hohem Niveau spielten, mit "The Earl of Oxford's March" von Gordon Jakob vor und glänzte mit anspruchsvoller Interpretation sowie mit ausgewogenen Klangeffekten der einzelnen Instrumentalgrupppen, mit harmonischem Zusammenspiel und ausdrucksstarker Dynamik. Die Liebe und Leidenschaft der Akteurinnen und Akteure zur Musik war unübersehbar und unüberhörbar.
Blasmusik mit Niveau
Seit 2001 leitet Jörg Seggelke, als Dirigent ein Vollblutmusiker, das Orchester. Es rekrutiert sich aus Studenten aus Regensburg sowie Laienbläsern aus der Oberpfalz und Niederbayern. Das Interpretieren sinfonischer Blasmusik auf hohem Niveau ist die Zielsetzung.
Laut Programmbegleittext liegt "musikalisch der Schwerpunkt auf Originalwerken für Blasmusik und hochwertigen Bearbeitungen sinfonischer Literatur". Insgesamt standen 17 Märsche auf dem Programm und sie umspannten den Zeitraum ab Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Neuzeit.
Wie der Dirigente versicherte werde nach herausragenden Stücken gesucht. "Sie vertreten eine Epoche und jeder Marsch hat seine eigene Stilistik und Note." Es gebe keine Dominanz einer Instrumentengruppe: Holz und Blech stehen im Klangvolumen in der Balance.
Die Programmspektrum reichte von Mozart mit seinem "Türkischer Marsch" bis Richard Wagners "Huldigungsmarsch", vom "Ägyptischen Marsch" von Johann Strauß bis "Augie's Great Municipal Band" von John Williams, der Filmmusik aus "Star Wars".
Kleine Einführungen
Orchesterteilnehmer gaben zu allen Musikstücken prägnante Informationen und stellten charakteristische Elemente zur Klassik und Filmmusik sowie zum Militärmarsch heraus. Mit "Police Academy" von Robert Folk setzte die Bläserphilharmonie Regensburg in ihrer klassisch sinfonischen Besetzung aus Hörnern, Fagotts, Oboen, Saxofons, Klarinetten, Trompeten, Posaunen bis zur Pauke einen fulminanten Schlussakzent und ein zwei Minuten andauernder Applaus honorierte die ausgezeichnete Musikalität.
Alle klatschen mit
Die Akteure belohnten das Publikum mit dem "Radetzkymarsch" von Johann Strauß (Vater) als Zugabe. Der Funke sprang über und die Besucher klatschten mit.
21.02.2012 | Der Neue Tag